Deutsch-Französischer Club im Jubiläumsjahr der Städtepartnerschaft mit Rodez wiederbelebt
Frankreich in Bamberg!
Deutsch-Französischer Club im Jubiläumsjahr der Städtepartnerschaft mit Rodez wiederbelebt
Mehrere Generationen aus Bamberg waren inzwischen schon über den Schüleraustausch in Rodez, im Aveyron am Südwestrand des Zentralmassivs, sie besichtigten die Kathedrale der Bischofsstadt, kosteten vom berühmten Aligot und lernten die Gastgeber dort persönlich kennen. Auch der Deutsch-Französische Club Bamberg e.V. besteht bereits seit 1976 und hat sich über die Jahrzehnte für alle Frankreichbegeisterten der Stadt und für den Städteaustausch mit Rodez engagiert. Nach dem plötzlichen Tod der langjährigen, stets engagierten Vorsitzenden, Monika Fischer, lag der Verein seit 2017 leider im Dornröschenschlaf.
Auf Betreiben von Brigitte Riegelbauer von der Stadt Bamberg, die im Bürgermeisteramt alle Städtepartnerschaften betreut, wurde nun ein neuer Vorstand gewählt, um die Clubaktivitäten wieder aufleben zu lassen. „Die Internationalen Vereine sind ein wichtiger Partner bei der Pflege unserer Städtepartnerschaften“, bekräftigt Frau Riegelbauer. „Daher war es mir ein besonderes Anliegen, die Lücke, die sich durch den plötzlichen Tod von Frau Monika Fischer ergeben hat, wieder zu füllen. Ich bin Frau Fischer unendlich dankbar für ihr langjähriges Engagement für unsere deutsch-französische Freundschaft. Ich hoffe, die Zusammenarbeit mit dem neuen Vorstand vertrauensvoll fortzusetzen, und gratuliere herzlich zur Wahl“.
Am französischen Nationalfeiertag 14. Juli wäre eigentlich die Delegation unserer Partnerstadt in Bamberg gewesen, auch dies musste in Zeiten der Epidemie leider auf 2021 verschoben werden. Zahlreiche Akteure sollten zum Feiern nach Rodez reisen: Brauer, Gärtner, Bäcker, Vertreterinnen und Vertreter der Städtischen Musikschule, Mitglieder der Universität Bamberg, Bürgerinnen und Bürger, Radfahrer und weitere Frankophile hatten sich angemeldet. Anlass wäre das 50. Jubiläum der Städtepartnerschaft seit 1. Mai 1970 gewesen, in den 1960er Jahren durch Ansiedlung eines Bosch-Werkes in Rodez wurden die Kontakte mit Bamberg intensiviert, eine schöne virtuelle Grußbotschaft des Oberbürgermeisters und anderer Engagierter haben die Städte kürzlich ausgetauscht. In diesem besonderen Jahr konnte nun erfreulicherweise am 14. Juli 2020 die Wiederbelebung des Deutsch-Französischen Clubs Bamberg e.V. realisiert werden.
Als Erster Vorsitzender wurde Dr. Kai Nonnenmacher gewählt, der 2018 als Professor für Romanische Kultur- und Literaturwissenschaft an die Universität Bamberg berufen wurde: „Als Romanist ist man ja immer auch Frankophiler, liebt das Land, die Sprache und Geschichte. So biete ich regelmäßig auch Lehrveranstaltungen über die französische Kultur an. Ein wenig davon möchten wir im Vorstand gerne der Gesellschaft zurückgeben, also mit den Vereinsmitgliedern zeitgemäße Angebote machen, um das Verständnis fürs Nachbarland und die Lust auf sein berühmtes Savoir Vivre zu fördern, aber hierbei stehen die Oberfranken den Franzosen sowieso in nichts nach: Beim Bamberger Europatag letztes Jahr waren die Studierenden überrascht und begeistert davon, am Alten Rathaus so viele kenntnisreiche Gespräche mit den Passanten über Rodez und Frankreich zu führen.“
Gemeinsam mit dem in den Vorstand gewählten Kassier Dr. Benno Berschin hatte Nonnenmacher im September 2019 eine Exkursion mit künftigen Französischlehrer/innen nach Rodez und in die Occitanie organisiert, ein regelmäßiges Schulpraktikum von Bamberger Studierenden will Berschin für Rodez vorbereiten. Michaela Pöhlau vervollständigt als Zweite Vorsitzende den neuen Vorstand. Sie lebte selbst lange in Frankreich, bevor sie sich in Bamberg niederließ und als Stadtführerin und Chansonsängerin den kulturellen Austausch lebt und aktiv fördert. So engagiert sie sich seit Jahren für den Migranten- und Integrationsbeirat der Stadt Bamberg und unterstützt Frauen verschiedenster Nationalitäten dabei, über das gemeinsame Singen in verschiedensten Sprachen zueinander zu kommen.
Erklärtes Ziel des neuen Vorstands ist, den Verein wieder als festen Bestandteil der Stadt aufzubauen, mit Veranstaltungen und Angeboten für alle Zielgruppen, von Kindern bis zu den älteren, immer noch rege aktiven Gründungsmitgliedern, etwa mit Festen, Vorträgen, Konzerten, einem Stammtisch usw. Der Träger der Bamberger Stadtmedaille Gerhard Reich: „Als einer, der die letzten Jahrzehnte der Städtepartnerschaft zwischen Bamberg und Rodez erlebt und mitgestaltet hat, kann ich dankbar sagen: Aus ihr entwickelten sich teilweise lebenslange Freundschaften. Aber es gilt auch, für jede Generation die deutsch-französische Verständigung lebendig zu erhalten. Darum wünsche ich dem Club, dass er sich mit dem neuen Vorstand auch inhaltlich verjüngen kann, gleichwohl unserer Geschichte mit dem wichtigsten europäischen Partner bewusst bleibt“. Der Verein lädt die Bambergerinnen und Bamberger ein, die sich für Frankreich und die Städtepartnerschaft interessieren, eine Mitgliedschaft über die Homepage des Vereins zu beginnen – und damit die schöne Tradition Frankreichs in Bamberg zu unterstützen.