Bamberger Bündnis für Toleranz

Aus dem Verein, Politik und Wirtschaft

Die Stadt und der Landkreis Bamberg laden zu einem breiten Bündnis für die Toleranz am 7. Februar ein. In Frankreich wurde nach den terroristischen Attentaten von 2015 Voltaires Buch Über die Toleranz (Traité sur la tolérance) von 1763 für einige Zeit zum Bestseller in den Buchhandlungen: als Kampfansage an den Fanatismus. Am Ende seiner Streitschrift schreibt Voltaire:

Ainsi donc, quand la nature fait entendre d’un côté sa voix douce et bienfaisante, le fanatisme, cet ennemi de la nature, pousse des hurlements ; et lorsque la paix se présente aux hommes, l’intolérance forge ses armes. Ô vous, arbitre des nations, qui avez donné la paix à l’Europe, décidez entre l’esprit pacifique et l’esprit meurtrier ! 

Wenn also die Natur auf der einen Seite ihre sanfte und wohltätige Stimme hören lässt, heult der Fanatismus, dieser Feind der Natur, auf; und wenn den Menschen der Friede begegnet, schmiedet die Intoleranz ihre Waffen. O du Schiedsrichter der Nationen, der du Europa den Frieden geschenkt hast, entscheide zwischen dem friedlichen und dem mörderischen Geist!

Die Institutionen der Deutsch-Französischen Freundschaft bauen auf einer starken Zivilgesellschaft auf, und aus dem europäischen, friedensstiftenden Geist der Bemühungen seit dem Elysée-Vertrag und auch mit der Bekräftigung durch den Aachener Vertrag muss sich nach meinem Verständnis eine Deutsch-Französische Gesellschaft wie unser Bamberger Verein einsetzen, wenn sich ein Bündnis aller demokratischen Kräfte und Institutionen für Toleranz und gegen Rechtsextremismus und Rassismus in Stadt und Landkreis bildet.

Deshalb habe ich mich als Erster Vorsitzender der Deutsch-Französischen Gesellschaft Bamberg e.V. zum 7. Februar zur Teilnahme angemeldet, bitte lesen Sie zum Hintergrund die folgende Pressemeldung der Stadt. Das Bekenntnis zur Deutsch-Französischen Partnerschaft ist nach meinem Verständnis Teil des Wertesystems Demokratie, das Oberbürgermeister Starke in seiner Neujahrsrede ansprach.

31. Januar 2024, Dr. Kai Nonnenmacher

 

Spitzen von Stadt und Landkreis werben für ein breites „Bamberger Bündnis für Toleranz“

Link zur Pressemeldung der Stadt Bamberg

Die Stadt und der Landkreis Bamberg gestalten gemeinsam den Kampf gegen Rechtsextremismus und wollen die Mitte der Gesellschaft stärker in einem „Bamberger Bündnis für Toleranz“ verankern. „Die aktuellen öffentlichen Demonstrationen sind ein ermutigendes Zeichen für die Demokratie“, betonen Oberbürgermeister Andreas Starke und Landrat Johann Kalb. Aus diesem Grund möchten Starke und Kalb ein breites „Bamberger Bündnis für Toleranz“ schmieden, um möglichst viele Bürgerinnen und Bürger zu beteiligen und alle Akteure der Zivilgesellschaft einzubinden. Dies wird in enger Partnerschaft mit dem Bamberger Bündnis gegen Rechtsextremismus und Rassismus organisiert.

Vertreter aller demokratischen Fraktionen, der Kultur, der Wirtschaft, der Universität, dem Sport, aber auch der Religionsgemeinschaften, Schulen, Vereine und Organisationen sowie alle 36 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Landkreis Bamberg sind eingeladen, um ein neues „Bamberger Bündnis für Toleranz“ zu schmieden. Der Oberbürgermeister hat dazu eingeladen, nämlich bereits am 7. Februar 2024 in den Spiegelsaal der Harmonie.

„Die aktuellen Proteste sind gut und wichtig“, unterstreicht auch Bambergs Zweiter Bürgermeister Jonas Glüsenkamp, „wir wollen unterstützen und weiter mobilisieren.“ „Alle Demokraten sind jetzt gefordert, daher brauchen wir ein breites Bündnis,“ ergänzt der stellvertretende Landrat Bruno Kellner.

Oberbürgermeister Andreas Starke wertet es als wichtiges Zeichen, dass es innerhalb kürzester Zeit gelungen viele Akteure von der Idee zu überzeugen. Starke hatte in seiner Neujahrsrede betont: „Unsere Demokratie ist mehr als ein Abstimmungssystem, sie ist ein Wertesystem. Wenn eine Partei und ihre Politiker diese Werte massiv bekämpfen, dann müssen sich die demokratischen Kräfte erheben und mobilmachen. Genau das wollen wir mit einem Bamberger Bündnis für Toleranz erreichen“, so Starke.